Wandel lebt durch lebendige Geschichten
«Beherzte Menschen verändern wahrhaftig»
Es braucht die fleissige Biene, den fühlenden Schmetterling und zwei gehende Füsse. Wenn mit Menschen und diesen Qualitäten ein offenes, vielfältiges System auf einem Beziehungsfundament aus Schutz, Verbindung und Selbstwertgefühl entsteht, können die Segel fürs Erkunden und Lieben für höhere Zwecke gesetzt werden.
Ein Mensch, ein Projekt, eine Organisation ist wie ein Baum. Dieser wächst und bekommt Schritt für Schritt zwischen Vergangenheit und Zukunft im hier und jetzt die eigene, gesunde Stabilität. Dabei ist entscheidend, dass es gelingt impulsive, konformistische und rationale Haltungen am Ursprung zu integrieren. Dies stellt für Menschen in diesen Systemen, die eine Community bilden, das Fundament dar. Sodass sich dieses System vorwärts bewegt, braucht es ein Segel mit zukünftigen Themen, die mit Wind aus Liebe und Engagement gefüllt werden, um vorwärts zu kommen. Damit haben wir ein Segelboot. Das Fundament stellt den Rumpf aus Schutz, Verbindung und klärendem Selbstwertgefühl dar. Das Segel steht für das Versuchen, die Liebe und den Zweck und die Orientierung auf eine Absicht. Wird rein auf den Wind von Aussen gesetzt, der z.B. für Finanzen und andere Unterstützung stehen kann, kann das bein einer Windflaute teure Konsequenzen haben. Deshalb braucht es ein Verständnis von Resilienz als Wachstumsbeitrag in Krisen und schmerzhaften Momenten. Remo erkannte, dass er die Heimat im Wandel nicht im Segel, sondern im Rumpf findet. Seine Intuition für nachhaltigen Beiträgen z.G. von Arbeit und Gemeinschaften geht auf eine familiäre Geschichte mit dem Ort Rancate zurück.
Bereits 2018 in der ersten Ausgabe und 2020 in der zweiten Ausgabe hat Remo mit Sabrina Huber zusammen ein Fachbeitrag für eine Springer Publikation «Zukunft der Arbeit: Perspektive Mensch» publiziert. Vier Jahre später ist die Haltung vielfältiger geworden und drückt sich als «Im Wandel Heimat finden» aus. Dazu gibt es auf medium.com ein Blog von Remo.
«Sich mit Nachhaltigkeit versöhnen und sie wahrhaftig stärken»
Es ist die Erfahrung und nicht das Wissen, das versöhnt. Das Wissen debattiert und erneuert z.B. im wissenschaftlichen Prozess das Wissen. Es erneuert, es verändert nicht.
Denn zum verändern braucht es die Erfahrung auf beiden Seiten der Medaille: Von Licht und Schatten, von Progressiv und konventionell, von Herkunft und Zukunft. Den Raum in der Mitte, im Dazwischen, in der Gegenwart zu halten, braucht das Annehmen von Prägungen und Projektionen und damit die Erfahrung mit dem was es zu Versöhnen gilt. Dazu gilt es sich mit der Quelle resp. dem Ursprung von etwas (z.B. Nachhaltigkeit) zu befassen. Hans Carl von Carlowitz (1645-1714) hat in Zeiten einer Energiekrise erstmals das Wort Nachhaltigkeit eingeführt. Wahrhaftig wäre ihn zu fragen. Das können wir nicht mehr. Das Überlieferte zu lesen, ist ein Ansatz. Sich über zeitneutrale Themen, wie z.B. Geld oder Kreisläufe, sich diesem und anderen Themen über Prägungen und Projektionen zu nähern, bringt mich, dich, uns alle tiefer. Damit kommen wir vom Verändern im Aussen ins Verändern im Innen wechseln und Versöhnung als Teil der Reise machen, um Haltungen zu erweitern und zu integrieren. Dazu gilt es konsequent in der Gegenwart zu sein und Ziele und Visionen als das zu betrachten was sie sind. Im hier und jetzt zu sein, ermöglicht im Wandel Heimat zu finden.
Unser Bezug zu dieser Erzählung: In der OST haben wir einen interdisziplinären Cluster für ländliche Räume und deren Entwicklung mitlanciert. Damit wurde ein vierjähriges Reallabor zur Kreislaufwirtschaft gestartet und im Toggenburg halten wir den Raum für einen CEO-Circle. Auch bringen wir jahrzehntelange Erfahrung & Netzwerke mit.
«Eine leerstehende Fabrik braucht kreative Menschen»
2020 gründete der Stadtpräsident, eine handvoll engagierte Entwickler:innen und ich einen Verein, um vorwärts zu gehen. Der Verein ermöglichte in Absprache mit dem Besitzer einer Fabrik, der während drei Jahren keinen Käufer fand einen Käufer aufzubauen.
Als Kümmerer des Vereins gelang es mit der politischen Unterstützung der Gemeinde die nötigen Gelder für die Finanzierung von Experten und der Prozessbegleitung durch Remo zu gehen. Es gab diverse Stimmen, die nicht an dieses Projekt glaubten. Das heutige Resultat ist dank kreativen Menschen, mindestens einem mutigen Entscheid gegen die Expertenmeinung vorwärts zu machen echt erstaunlich. Siehe www.stadtufer.ch. Remo erkannt intuitiv, dass er noch nicht zu dieser Community von magischen, kreativen Menschen gehört. Er hat andere Qualitäten. Er kann Brücken bauen und Dinge in Bewegung bringen. Tief im Herzen war dazumal die kreative Seele noch zu verletzt. Es ging auf dem weiteren Weg darum den eigenen Weg zu finden, um aus dem Lichtensteiger Ökosystem heraus und hinein zu dienen.
Aus diesem und weiteren Projekten im ländlichen Raum, der für Remo nicht das prägende Umfeld darstellt, hat Remo viel gelernt. Es braucht durchdachte Schritte, klärende Gespräche um mit involvierten Menschen tiefe Klarheit über den nächsten Schritt zu erlangen. Ein genährtes und geschultes Herz ist neben den Kompetenzen bedeutend, um in der Dynamik zu führen.
«Selbstwert und Stärken fordern und fördern, erhöht die Dichte»
Das Schöpfen von Werten reproduziert Gewohnheiten, solange nicht die Vielfalt und Offenheit aus dem System vorgelebt wird. Auch bleibt das dominante Narrativ vom Gegeneinander lebendig, welches Gräben produziert, wo rational keine sind.
Konkret: Wenn Tourismus und auch Kultur gegen die Industrie oder die Dienstleistung als ggf. stärker wertschöpfend (im ökonomischen Sinne) gestellt werden, kommen ländliche und suburbane Räume nicht aus dem sehr dominanten Narrativ der Abhängigkeit von Zentren heraus. Auch strahlen sie nicht ihren Selbstwert und ihre Stärken, die z.B. durch die Nähe zur Natur augenfällig sind, aus. Das Narrativ des Gegeneinander lädt andere Werte ein als das Miteinander. Letzteres nährt sich vom Annehmen des individuell Schönen und vielfältig Guten. Ein natürliches Nebeneinander zieht an, macht attraktiv und führt, wie in Lichtensteig zu einer steigenden Dichte.
Unser Bezug zu dieser Erzählung: Wir haben im Toggenburg, Sarganserland, Oberwallis und anderen Regionen dieses Narrativ eingebracht. Auf Einladung haben wir im Rat für Raumordnung (ausserparlamentarische Expertengruppe) die Erfahrung geteilt. Es hat zum Perspektivenwechsel weg vom Narrativ «Zentren vs. Peripherie»* zu «Peripherien sind überall» geführt.
«Das Schätzen und Schöpfen von Werten verbinden»
Der grossmehrheitliche Anteil der Menschen schätzt Menschen und sie wollen auch vielfältig Werte geschöpft wissen. Die Frage ist welche Werte und ob ich die eine oder andere Welt des Gegenübers verstehe und welche Chancen für mich drin liegen.
Statt fremde oder nicht mehr oder weniger präsente Werte abzulehnen, laden wir ein zu anderen Ufern aufzubrechen, indem der Raum zwischen den beiden Ohren erkundet wird. So können geglaubte Tatsachen erweitert und Potenziale entfaltet und Werte geschätzt und geschöpft werden, die bisher brach lagen. Individuell und gemeinsam wachsen, braucht die Offenheit sich zu begegnen und sowohl rational, emotional als auch im Potenzial zuzuhören und zu teilen. Werte sind an Haltungen gebunden. Sie zu erkunden, dehnt die Wahrnehmung.
Unser Bezug zu dieser Erzählung: Wir schauen auf einen Kurs in positiver Psychologie und Stärkenorientierung zurück, auf diverse und vielfältige Weiterbildungen in Kreiskulturpraktiken, Bewusstsein, integralem Wahrnehmen und Aspekten von Traumata und wissen um die Wichtigkeit von Grenzen.
«Partizipation mobilisiert und verantwortet nicht automatisch»
Die Partizipation ist wichtig und gleichzeitig ersetzt sie keine Führung und keine Dynamik. Wir werden kollektiv weiter in einem dynamischen Miteinander mit Konflikten, Debatten, Dialogen und Monologen leben.
Der offene und durchsetzende Charakter von Führungskräften bleibt wichtig. Die Kunst ist in Projekten, mit Stammtischen und damit den Menschen, die ihr Engagement und ihre Antwort auf ein Fragezeichen, ein Reiz, ein Problem resp. eine Herausforderung selbst verantworten wollen, auf maximal menschliche Art und Weise und lebendig zu antworten. Wir verbinden das co-evolutive (gemeinsames wachsen unter Einsatz von kollegialen Ansätzen*) mit dem co-kreativen der Partizipation. Gelingt es die vielfältigen Befindlichkeiten und Dankbarkeiten in ihrer Vielfalt zu hören und in Diskurs zu bringen, können sich Regionen entwickeln und Menschen entfalten.
Unser Bezug zu dieser Erzählung: Wir haben umfassend in Lichtensteig gewirkt, die Gemeinde Flums während 1,5 Jahren begleitet, um dort fünf ergänzende Impulsprojekte mit Pioniergeist geerntet. Wir haben im Toggenburg zum Thema Fachkräfte (Chance nicht Mangel) diverse Impulse zur Verstärkung der Dynamik geleistet und in anderen Regionen Impulse gestaltet.
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TED-Talk, Blog & YouTube-Channel
Nebenstehend ein verletzlicher Moment. 2017, ein Jahr nach dem Mitgründen von VillageOffice gab Remo auf Einladung einen TEDx-Talk. Der Kern von «Im Wandel Heimat Finden» ist zu erkennen.
An dieser Stelle folgt im Februar 2025 der Link zu einer Toolbox-Sammlung mit Tutorials.